Mein erstes Amigurumi-Projekt war ein Chamäleon und ist eigentlich nur aus Mangel an Alternativen entstanden.
Während meiner Doktorarbeit gab es eine schöne Tradition. Für jede*n der seine oder ihre Doktorarbeit abschloss, haben wir zur Verteidigung einen Doktorhut gebastelt. Darauf fanden viele verschiedene Erinnerungen an die vergangenen Jahre Platz. Immer mit Bezug zum Forschungsprojekt des- oder derjenigen, zu Hobbys und was uns sonst so zu der Person eingefallen ist.
Wir brauchen ein Chamäleon
Vor über vier Jahren sammelten wir Ideen für den Hut einer Kollegin, die mit einem Protein namens Cameleon arbeitete.
Kurzer Exkurs in die Wissenschaft: Mit „Cameleon“ machen Forscher Calcium in Zellen sichtbar und können so Calcium-abhängige Prozesse untersuchen. Falls ihr mehr über Cameleon wissen möchtet, findet ihr einen kurzen Artikel in der englischen Wikipedia (Ihr könnt auch „cameleon protein“ googlen oder ihr fragt mich). Ende des Exkurses 🙂
Schnell war klar, dass wir für den Hut meiner Kollegin unbedingt ein Chamäleon benutzen wollten. Leider fanden wir keine Spielzeug- oder Plüschversion, die uns richtig gut gefiel. Die Konsequenz war: „Ach, dann machen wir das selbst“. Auf der Suche nach Bastelanleitungen für Chamäleons aus Papier, Knete oder was auch immer, fand ich diese Amigurumi-Anleitung von Mala-Designs.
So schwer kann das ja nicht sein
Im Labor hatte zwar niemand Erfahrungen mit Amigurumis, aber immerhin konnten einige von uns häkeln. Als Wissenschaftler mussten wir uns ohnehin oft neue Methoden erschließen, das sollte also mit diesem Chamäleon auch irgendwie klappen. Soweit der Plan.
Gemeinsam mit zwei Freundinnen aus dem Labor und unseren Häkelgrundkenntnissen ging es los. Trotz Teamarbeit war es doch schwieriger als angenommen, aber am Ende war unser Amigurumi-Chamäleon fertig und bekam einen Ehrenplatz auf dem Hut (Es war nur leider viel zu groß :-)).
Blut geleckt
Als Einsteigerprojekt war das Chamäleon schon recht anspruchsvoll. Im Großen und Ganzen hat es aber so gut funktioniert und mir auch so viel Spaß gemacht, dass ich danach noch öfter Amigurumis für Doktorhüte gehäkelt habe. Dazu kamen dann noch Geschenke für die Kinder von Freunden und Stück für Stück entstand ein neues Hobby*. Mir gefiel und gefällt immer noch, dass ich am Ende der ganzen Häkelarbeit ein fertiges Produkt in den Händen halte. Das ist ein schöner Kontrast zur Kopfarbeit im Labor und am Schreibtisch.
*Das führte dazu, dass meine Freundinnen auch Amigurumis für meinen Doktorhut gehäkelt haben 🙂
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